1888
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17. Juni: Heinz Guderian wird in Kulm/Westpreußen als Sohn des preußischen Offiziers Friedrich Guderian und dessen
Frau Clara (geb. Kirchhoff) geboren.
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1907
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Nach dem Besuch von Kadettenanstalten in Karlsruhe und Berlin tritt er in die Armee ein.
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1908
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Als Leutnant wird Guderian dem Jäger-Bataillon in Goslar zugeteilt.
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1913
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Er heiratet Margarete Goerne. Aus der Ehe gehen zwei Söhne hervor.
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1914
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Mit Beginn des Ersten Weltkriegs wird Guderian als Nachrichtenoffizier an der Westfront eingesetzt.
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1917
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Wechsel in den Generalstab.
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1919
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Guderian ist als Mitglied eines Freikorps im Baltikum und beim Grenzschutz Ost in Schlesien tätig.
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1920
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In der Weimarer Republik wird er trotz der im Versailler Vertrag vorgesehenen Reduzierung des deutschen Heers als
Hauptmann in die Reichswehr übernommen, in der er zum Oberst aufsteigt.
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1922-1924
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Guderian ist beim Inspekteur der Verkehrstruppen in München tätig.
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1924-1931
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Während seiner Tätigkeit beim Truppenamt der Heeresleitung sowie als Kommandeur der Kraftfahrabteilung 3 befasst sich
Guderian intensiv mit der Motorisierung der Reichswehr. Als einer der wenigen Offiziere in der Armee schätzt er die Bedeutung und Schlagkraft der Panzerwaffe bei künftigen Kriegen richtig ein. Seine
Vorschläge zur Kriegführung mit - in Deutschland noch nicht vorhandenen - Panzern finden zunehmend auch in militärisch konservativen Heereskreisen Anklang.
Aufgrund des Versailler Vertrags, der es der Reichswehr verbietet, Panzer zu unterhalten, wird Guderian zusammen mit
anderen ausgewählten Offizieren in der Sowjetunion im Umgang mit Panzern ausgebildet. In Deutschland führt er Panzerübungen mit Traktoren, Autos und Panzerattrappen aus Holz durch.
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1931
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Er wird Chef des Stabes der Inspektion der Verkehrstruppen.
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ab 1933
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Die gezielten Aufrüstungspläne von Adolf Hitler nach der Machtübernahme der Nationalsozialistischen Deutschen
Arbeiterpartei (NSDAP) ermöglichen den Aufbau von Panzereinheiten.
Guderian gilt als der Schöpfer einer modernen und schlagkräftigen Panzertruppe in Deutschland.
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1934
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Er wird Stabschef des Kommandos der Kraftfahrtruppen.
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1935
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Oktober: In der Wehrmacht werden die ersten drei Panzerdivisionen aufgestellt. Guderian erhält das Kommando über die
2. Panzerdivision.
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1936
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Ernennung zum Generalmajor.
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1937
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Seine strategischen Grundsätze veröffentlicht er in dem Buch
"Achtung, Panzer!".
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1938
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Beförderung zum Generalleutnant.
12. März: Im Rahmen des österreichischen "Anschlusses" marschiert Guderian mit Panzerverbänden in
Österreich ein.
Oktober: Er ist am Einmarsch ins Sudetengebiet beteiligt.
November: Guderian wird General der Panzertruppen und Chef der Schnellen Truppen.
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1939
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September/Oktober: Während des deutschen Überfalls auf Polen ist er Befehlshaber des motorisierten XIX. Armeekorps.
Auch aufgrund von Guderians strategischen Ausführungen über die hohe Mobilität der Panzerwaffe und ihren Einsatz als geschlossen operierende Angriffsstoßkeile durch die gegnerischen Frontlinien wird der
Krieg in Polen aus deutscher Sicht zu einem "Blitzsieg".
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1940
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Frühjahr: Er ist maßgeblich an der Ausarbeitung von Erich von Mansteins Angriffsplan "Sichelschnitt"
beteiligt, auf dessen Grundlage die Westoffensive gegen Frankreich erfolgt.
Mai: Guderian gelingt mit seinem XIX. Korps ein riskanter und aufgrund der geographischen Bedingungen für kaum möglich gehaltener Vorstoß durch die Ardennen.
Juni: Während der Schlacht um Frankreich stößt er über Verdun Richtung Schweizer Grenze vor, wodurch das
Hauptkontingent des französischen Heers eingeschlossen wird.
Juli: Beförderung zum Generaloberst.
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1941
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Juni: Mit Beginn des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion befehligt er die Panzergruppe 2, mit der er sich an der
ersten Kesselschlacht des Kriegs bei Bialystok und Minsk beteiligt.
17. Juli: Als einem der erfolgreichsten Frontgenerale seit Beginn des Zweiten Weltkriegs wird Guderian während der
Schlacht bei Smolensk das Eichenlaub zum Ritterkreuz verliehen.
23. August: Vergeblich versucht Guderian im Auftrag der Generale an der Ostfront Hitler davon zu überzeugen, den
Angriff auf Moskau der vorgesehenen Eroberung der Ukraine vorzuziehen.
Oktober: Mit seinen zur 2. Panzerarmee erweiterten Verbänden entscheidet er die Kesselschlacht von Brjansk für sich.
Henning von Tresckow bemüht sich vergeblich, Guderian zu einer Beteiligung an Putschplänen gegen Hitler zu bewegen.
21. Dezember: Um nach Beginn der sowjetischen Winteroffensive von 1941/42 nicht den Tod seiner erschöpften und
unterlegenen Truppen verantworten zu müssen, ordnet er fünf Tage nach Hitlers fanatischem "Halte-Befehl" einen taktischen Rückzug an.
25. Dezember: Guderian wird aufgrund seiner eigenmächtigen Frontbegradigung von Hitler abgesetzt und zur
Führerreserve versetzt.
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1943
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März: Nach der für die Wehrmacht vernichtenden Schlacht um Stalingrad und der einsetzenden Kriegswende wird er
reaktiviert und Generalinspekteur der Panzertruppen.
Oktober: Von Hitler erhält er als Dotation ein Landgut im Warthegau im Wert von 1,24 Millionen Reichsmark.
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1944
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21. Juli: Guderian tritt die Nachfolge des bei Hitler aus strategischen Gründen in Ungnade gefallenen Kurt Zeitzler
(1895-1963) als Chef des Generalstabs an.
Obwohl er zuvor nicht öffentlich mit dem Nationalsozialismus sympathisiert hat, beweist Guderian Treue gegenüber dem
NS-Regime. Als Mitglied des "Ehrenhofes des Heeres", eines von Hitler nach dem auf ihn verübten Attentat vom 20. Juli ins Leben gerufenen Sondergerichts, stößt er zusammen mit Wilhelm Keitel
und Gerd von Rundstedt die am militärischen Widerstand beteiligten Offiziere unehrenhaft aus der Wehrmacht aus. Die Entlassung aus der Wehrmacht ermöglicht es Roland Freisler am Volksgerichtshof, die
Beteiligten als Zivilisten abzuurteilen.
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1945
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28. März: Nachdem Guderian aufgrund der aussichtslosen militärischen Situation vergeblich auf einen separaten
Waffenstillstand mit den Westmächten gedrängt hat, wird er nach schweren Auseinandersetzungen mit Hitler verabschiedet.
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1945-1948
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Er ist in amerikanischer Kriegsgefangenschaft.
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1951
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Seine Autobiographie "Erinnerungen eines Soldaten" erscheint.
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1954
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14. Mai: Heinz Guderian stirbt in Schwangau bei Füssen.
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